800 V Technik

  • Hallo,


    ich bin ganz neu hier angemeldet, möchte mich kurz voestellen.

    Ich höre auf den Namen Reiner, bin Rentner und seit 4 Jahren begeisteter Elektrofahrer (Skoda Enyaq) und stehe nun vor der Entscheidung ein neues E-Fahrzeug zu kaufen, in der engeren Wahl stehen der CUPRA Tavascan oder der HYUNDAI Ioniq 5.


    In der kommenden Woche habe ich an je einem Tag eines der genannten Fahrzeuge, für 24 Std. zum Probefahren.


    Zu einer Frage finde ich keine Auskunft/Antwort, nutzt der CUPRA Tavascan schon die 800 Volt Ladetechnik??


    VG

    Reiner

  • Der MEB hat bisher kein 800V System im Einsatz. Die wird wohl erst mit den SSP-Fahrzeugen ab 2027-2028 aufwärts kommen.

    Ansonsten hat nur Audi/Porsche 800V im Einsatz. Das ist aber mit der PPE- und der J1-Platform keine kompatible Technik.


    Für den MEB selbst lohnt es sich wohl nicht mehr auf 800V zu wechseln. Es müssten ja sämtliche HV-Komponenten angepasst werden, da die jetzigen nur auf 400V ausgelegt sind. Und vom PPE kann man sich auch eher nicht bedienen:

    - PPE hat zwei Heizer: Innenraum Luftheizer und Batterie-Wasserheizer. Aus Kostengründen würde der MEB aber keine zwei Heizer verbauen können/wollen. Der Innenraumheizer lässt sich aber nicht zum beheizen der Batterie verwenden, der Wasserheizer ist beim PPE in ein kombiniertes Bauteil eingebaut (die Hochvoltzentralbox), welches auch AC-Ladegerät und DCDC-Wandler beinhaltet. Dieses Teil ist direkt auf die Batterie geschraubt. Das in die MEB-Geometrie zu bekommen wird wohl schwierig. Da bräuchte man wohl größere konstruktive Änderungen in der Karosserie.

    - Klimakompressor ließe sich vielleicht übernehmen.

    - Antriebe sind im PPE soweit ich weiß inkompatibel in der Busanbindung (was Gründe sind, weswegen der PPE besser die Antriebe regeln kann). Also bräuchte man da auch Hardware-Änderungen. Wie es von der Geometrie aussieht, sicherlich auch nicht trivial.

    - PPE Batterie basiert auf einer Bankverschaltung in der Batterie um bei nicht 800V-fähigen Ladesäulen auch laden zu können (die Batterie ist in zwei Hälften geteilt, welche seriell oder parallel verschaltet werden können). Das wären auch nochmal massive Änderungen in der Steuerung des MEB.

    - SW ist zwischen MEB und PPE nicht kompatibel.

    - J1 (Taycan, e-tron GT) fange ich gar nicht an, die Plattform dürfte viel zu teuer sein.


    Ich denke da sind viel zu viele Hürden, alleine schon kostentechnisch. Dafür kann der MEB ja trotzdem im Peak mit knapp 200 kW laden. Das reicht i.d.R. denke ich, da man damit in vertretbarere Zeit auch gut Leistung reinbekommt. Wer jetzt mehr will, der darf sich bei den teureren Konzernmarken umschauen (Audi/Porsche). Oder zu Hyundai. ;)


    Somit wird man in VW-Fahrzeuge wohl erst in 2-3 Jahren frühestens 800V sehen mit der SSP-Plattform. Die wird ja nochmal gezielt als „Konzernplattform“ für alle Marken entwickelt. Je nachdem wie gut die Arbeit beim neuen Rivian-Joint-Venture läuft, könnte das 2027/2028 klappen oder doch erst 2030.

    Seit Januar 2024 im Q4 Sportback unterwegs, ab September 2025 dann im Tavascan:

    Endurance, Atacama Desert, Adrenalin, Winter Paket, AHK

  • Der Ioniq 5 ist trotz der 800 Volt Technik nicht wirklich das "gelbe vom Ei". Da würde ich dir eher den KIA EV6 (gleiche Technik wie Ioniq 5) als Vergleich zum Tavascan vorschlagen. Der KIA EV 6 hat 800 Volt Technik. Bei der Reichweite hat jedoch der Tavascan die Nase um sicher 80 km (nach WLTP) vorn. Nach Probetag beider Fahrzeuge habe ich mich gegen EV 6 und für den Tavascan entschieden. Bin nach wie vor begeistert!

  • Und ich fahre aktuell den Kia EV6 (der ja technisch nahezu identisch mit dem Ioniq 5 ist). Einige Vorteile des EV6 werde ich sicherlich vermissen: HPC-Laden in realen 18 Minuten von 10 auf 80 % SoC (im Winter sind's 19 Minuten, wenn die kälteste Zelle auf nur 21° vorgeheizt wurde). Ebenso den Frunk und den variableren Innenraum. Auch die tollen Totwinkelkameras beim Abbiegen und den One-Pedal-Modus.


    Der Tavascan ist dafür sicherlich das etwas bessere "Auto" im Sinne von generellem, klassischem Automobilbau: Feineres Ambientelicht, besseres Matrixlicht, adaptives Fahrwerk, bessere Assistenten. Über das Infotainment konnte ich mir noch kein abschließendes Urteil bilden, aber die Laderoutenplanung dürfte sicherlich besser sein.


    Aber bilde dir gerne selbst ein Urteil, 24 Stunden ist bestimmt eine ausreichende Zeit, um alle Features und Funktionen kennenzulernen.

    Der Fuhrpark:

    Alltag: Kia EV6 GT-Line RWD (12/2023) + Opel Astra L ST Ultimate 1.2 Turbo 130PS (12/2023)

    Freizeit: Alfa GT 3.2 V6 Distinctive (02/2005) + Renault Fuego GTX 2 litres] (05/1983)

    Spaß: Triumph Sprint ST 1050 (07/2010) + Suzuki SV 650 SA K7 (07/2010)

    Bestellt: Cupra Tavascan Endurance (23.03.2025) + Opel Astra ST GS 1.2 DIT eDCT (30.03.2025)