Zumal da noch dazu kommt, dass sich der Neukauf finanziell gar nicht lohnt.
Ich habe jetzt ein Leasing für 20.000 km/Jahr und 4 Jahren. Dafür zahle ich (exklusive Wartung und rausgerechnete Überführung) 18.800 € Leasinggebühr. Das Auto hat einen BLP von 62.000 €. Abzüglich der aktuellen CUPRA Tribe Barkaufprämie (5000 €) immer noch 57.000 €.
Wenn ich das Auto nach 4 Jahren mit 80.000 km zurückgebe, bin ich skeptisch, dass es im Gebrauchtwagenmarkt noch die Differenz von 38.200 € einbringt. Ich denke vielleicht 30.000 €, wenn überhaupt. Somit ist eher realistisch, dass mit dem Auto maximal 50.000 € Umsatz gemacht wird.
Wenn ich das Auto also jetzt Bar kaufen würde, hätte ich in den 4 Jahren/80.000 km sicherlich deutlich mehr Wertverlust als ich beim Leasing jetzt zahle. Und wenn ich es auch noch über einen Kredit finanzieren würde, dann kommen da noch Zinsen dazu die es noch teurer machen.
Ergo: mit den aktuellen Konditionen ist Leasing die günstigste Variante, sofern man sich nicht z.B. einen ID.4 1st Edition mit wenig Kilometern kaufen will (da ist man sicherlich wieder deutlich günstiger). Allerdings hat man dann ein Beta-Tester Auto mit weniger SW-Funktionen die einem auch nicht mehr nachgerüstet werden.
Der offizielle BLP ist somit eher ein Verhandlungsstartpunkt um sich nicht von vorne herein die Preise ganz kaputt zu machen. Cupra/Seat werden intern sicherlich mit ganz anderen Preisen rechnen.
Dazu kommt auch, dass jeder verkaufte BEV - selbst wenn er selbst keinen Gewinn bringt - wertvoll ist. Die aktuelle EU CO2-Flottengesetzgebung erfordert vermutlich bereits für 2025 einen BEV-Anteil von 33%, damit man ohne Strafzahlung rauskommt. Da ist dann aktuell der unmittelbare Ergebnisbeitrag der BEV nicht der wichtigste Faktor bei der Bepreisung.